Am Puls der Auszeit

Raus aus der Welt, alle Netze gekappt, no strings attached. Die Straße führt der Sonne entgegen. Mit jedem Meter verlieren die alltäglichen Nichtigkeiten an Bedeutung und bereiten den Platz für das was kommt. Egal was kommt. Die Fugen im Asphalt geben den Puls vor, der Beat der Straße versetzt dich in Schwingung. Und irgendwann wird dir klar, dass alles im Zyklus des Kommen und Gehen existiert. Dass das Universum eine riesengroße Beatbox ist. Das Metronom der Milchstraße tickt mit 0,00000000000001 bpm.

Dann tauchst du ein, Schritt für Schritt und doch kopfüber. Es trommelt und vibriert, berührt und umschließt dich. Alles pulsiert, der Rhythmus eines ganzen Universums in einem Raum. Mal überrennt dich der Beat, mal nimmt dich der Strom der leisen Töne mit auf die Reise. Immer im Fluss, immer auf dem Sprung zu neuen Ufern. Es tanzt in dir und um dich herum, die Welt bewegt sich still sitzend im Takt.

Die Luft in Wellenberge und Täler geschnitten, jedes Unten ein Versprechen auf das nächste Oben - auf und ab und auf und ab und one and two and three and four. Four to the floor und die Hände in die Luft, die Ohren offen und der Kopf befreit. Am Ende eines jeden Taktes liegt der Anfang des nächsten. Fünf Minuten werden zur Ewigkeit. Und danach die nächste Ewigkeit. Und noch eine. Und noch eine. Eine grenzenlose Abfolge von Unendlichkeiten, Zeit und Raum auf einen Trommelschlag reduziert.

Irgendwann hast du die Welt wieder und sie dich, weiter geht's im Hier und Jetzt. Aber du weißt, dass es noch eine andere Raumzeit gibt, neben dir und um dich herum. Breite die Arme aus, dann kannst du sie spüren.

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